7. Kapitel
Sie wurde vom Klingeln des Telefons wach und rannte barfuß in ihrem Maxi-T-Shirt durch die Wohnung. Sie hoffte, ihren Eltern zuvorzukommen, denn sie ahnte, daß es kein angenehmer Anruf sein würde, der am Sonntagmorgen kurz vor sechs Uhr die Ruhe störte. Und richtig, Kalle war am Apparat. Er klang immer noch nicht ganz nüchtern.
„Hey, Baby", sagte er. „Paß mal auf, du hast mich ganz schön gelinkt. So geht das nicht mit uns beiden."
„Stimmt", sagte sie. „So geht es echt nicht. Deshalb ist auch Schluß damit. Ich will dich nicht mehr sehen."
Er zögerte einen Augenblick. „Du willst also zu diesem Musterknaben überlaufen, ja?"
„Laß den aus dem Spiel", sagte Nina. „Daß ich dich jetzt in den Wind schieße, liegt nicht an ihm, sondern an dir. Du hast selbst dafür gesorgt, daß ich das letzte Vertrauen in dich verloren habe. Ich will doch keinen Lover, bei dem ich meines Lebens nicht sicher bin."
„Das überleg dir lieber noch mal", nuschelte er.
„Ich wüßte nicht, warum."
„Dann sieh mal nach, ob du Post bekommen hast." Klick. Kalle hatte aufgelegt. Was sollte das nun wieder? Sie lief zur Haustür und öffnete leise die Klappe des Briefkastens. Entsetzt riß sie die Augen auf. Oh nein!
Das Foto war grottenschlecht aufgenommen - immerhin war Kalle an jenem verhängnisvollen Abend ja auch beduselt gewesen -, aber es war deutlich genug, um Nina darauf erkennen zu können. Sie stand nackt und in einer aufreizenden Pose auf einem Tisch, sah auf die Kamera herab und machte eine äußerst eindeutige Geste.
Wieder schrillte das Telefon. Hastig riß sie den Hörer ans Ohr, damit das Klingeln aufhörte und ihre Eltern nicht wach wurden.
„Hast du es gefunden?" fragte Kalle. „Ich habe noch mehr davon. Eine ganze Serie. Einige sind noch drastischer."
„Du bist ein Schwein", sagte sie und spürte, daß sie es genau so meinte.
„Stimmt", sagte er. „Und du kannst dich darauf verlassen: Wenn ich dich nicht kriegen kann, kriegt er dich schon lange nicht."
Erschrocken fragte sie: „Was hast du vor?"
Kalle kicherte in ihr Ohr. „Ich zeige ihm, auf was für eine Schlampe er sich eingelassen hat."
Peng. Diesmal war sie es, die den Hörer auflegte. Sie kannte Kalle gut genug, um zu wissen, daß sie ihn nicht bremsen konnte. Kein Zweifel, er meinte es ernst. Ihr wurde flau im Magen, als sie sich vorstellte, daß Andreas die Bilder bekäme. Wenn er sie so sähe... Nicht auszudenken!
Sie hörte, daß die Tür zum Elternschlafzimmer sich öffnete. Eilig zerknüllte sie das Foto und versteckte es in ihrer Hand.
„Wer terrorisiert uns denn da schon um diese Uhrzeit?" grummelte ihr Vater, der aus dem Zimmer trat.
„’Terrorisieren’ trifft es ziemlich genau", sagte sie. „Es war Kalle."
Papa wollte offenbar gerade zu einer seiner Predigten über Kalle ansetzen, besann sich aber. Vielleicht sah er den Aufruhr in Ninas Gesicht. „Ist alles in Ordnung?" fragte er.
„Jetzt ja", sagte sie so leichthin wie möglich, während ihr Herz bis zum Hals klopfte. „Ich habe mich von ihm getrennt. Er hat es nur noch nicht ganz verstanden."
„Getrennt? Dem Himmel sei Dank," murmelte Papa schläfrig und verschwand wieder im Schlafzimmer.
Nina ging zitternd in ihr Zimmer zurück und warf sich auf ihr Bett. Andreas... Was würde er von ihr denken? Verzweifelt stellte sie fest, daß sie nichts dagegen tun konnte: Kalle würde ihr alles kaputtmachen.
Sie preßte ihr heißes Gesicht ins Kopfkissen, damit ihre Eltern ihr Weinen nicht hörten.
„Nina..." Andreas legte seine Hand auf ihre und sah sie über den Bistrotisch im Alex beschwörend an. „Ist alles okay?" Als sie nicht gleich antwortete, fügte er hinzu: „Du hast ja kaum etwas gegessen. Und bist mit deinen Gedanken offenbar weit weg."
Sie versuchte ein Lächeln und merkte selbst, daß ihr Gesicht wie eingefroren aussehen mußte. „Ich brauche wohl noch ein bißchen Zeit. Ich habe Kalle noch nicht ganz aus meinem Leben draußen..." Wie sollte sie Andreas auch die Wahrheit sagen? Sie war sich ganz sicher, daß alles zu Ende wäre, wenn Kalle seine Drohung wahr machte. Innerlich bereitete sie sich darauf vor, daß sie mit Andreas nur ganz kurze Zeit glücklich sein würde, nämlich bis die Fotos ihn erreichten.
Er schien ihr die Erklärung abzunehmen. „Du hast alle Zeit, die du brauchst", sagte er. „Laß mich inzwischen einfach für dich dasein."
Sie verbrachten den ganzen Sonntag zusammen. Es hätte ein herrlicher Tag sein können, aber Nina wurde den Gedanken an Kalles widerliche Rachegelüste nicht los. Andreas merkte, wie bedrückt sie war, und versuchte sie vergeblich aufzuheitern und zu trösten.
Die folgenden Tage waren grauenhaft für Nina. Sie hatte sich im Krankenhaus inzwischen so gut in die Arbeit eingefunden, daß sie sich fast wie eine Schwesternschülerin vorkam, aber mit ihren Gedanken war sie immer nur bei der zweifellos bevorstehenden Katastrophe. Ständig erwartete sie, daß Andreas ihr mit eisiger Miene eröffnen würde, er habe da einen gewissen Brief bekommen...
Kalle schürte diese Angst, indem er täglich einmal anrief und ihr versicherte, es sei nun bald soweit.
Andreas bei der Arbeit und außerdem nach Feierabend um sich zu haben, war wunderschön, auch wenn sie nie vergaß, welche Bedrohung im Hintergrund wartete. Einmal gingen sie gemeinsam mit Mel und Michi aus. Zweimal probte die Band noch in dieser Woche, und Nina war überglücklich, als die vier Musiker ihr am Donnerstagabend einstimmig versicherten, der Auftritt würde super werden.
Der Freitag war ihr letzter „Zwangsarbeits"-Tag. Fast tat es ihr leid, die Klinik zu verlassen.
Am Samstag platzte die Bombe. Als Nina gerade vom Mittagessen aufstehen wollte, klingelte das Telefon. „Ich habe dich gewarnt", sagte Kalle am anderen Ende. „Dein neuer Hengst hat jetzt die Bilder. Wenn du mal vergleichen willst: In deinem Briefkasten liegen sie auch." Das Gespräch war beendet.
Ninas Herz sackte bis in ihre Kniekehlen, als sie den Umschlag aus dem Kasten fingerte. In ihrem Zimmer blätterte sie durch die zehn oder zwölf Fotos, aber schon nach dem zweiten verschwamm die Welt vor ihren Augen. Wenn Andreas sie so sah - hemmungslos, berauscht, vulgär, BILLIG... Er würde sie doch niemals mehr haben wollen! Er mochte ja ein verständnisvoller Mensch sein, aber das hier würde er ihr sicher nie verzeihen können. Sie zerriß die Bilder in winzige Schnipsel, warf sich aufs Bett und heulte verzweifelt in ihr Kissen.
Sie hörte das Telefon klingeln. Sekunden später klopfte Mama an ihre Zimmertür. „Für dich!"
„Ich bin nicht da!" rief sie zurück.
„Aber Nina, du kannst doch nicht..."
„Ich bin nicht da!" wiederholte sie heftig. Sie sprang auf, wischte sich rasch das Gesicht trocken und rannte an ihrer sprachlosen Mutter vorbei aus der Wohnung.
Das ist jetzt schon der zweite Samstagnachmittag, an dem ich verzweifelt in der Stadt herumlaufe, dachte sie bitter. Es wurde langsam dunkel, ihr wurde kalt, und sie sehnte sich nach Andreas, den sie nun ganz sicher verloren hatte. Wie betäubt lief sie immer weiter. „Schlampe" hatte Kalle gesagt, und genau so fühlte sie sich auch. Mit ihm hatte sie ein halbes Jahr verplempert, ein halbes Jahr voller falscher Entscheidungen, falscher Versprechungen... Und mit dem falschen Mann.
Vertraute Klänge wehten heran, eine wohlbekannte Stimme, und als sie aufsah, stand sie vor dem Rizz, wo sie eigentlich heute abend mit der Band auftreten sollte. Sie sah auf ihre Armbanduhr. Fast halb zehn! Der Auftritt hatte längst begonnen! Na gut, Andreas würde sie seit heute sowieso nicht mehr dabeihaben wollen.
„Nina!!"
Sie fuhr herum. Da stand Melanie, völlig außer Atem. „Ich wußte doch, daß ich dich hier irgendwann finde!" keuchte sie. „Himmel, bin ich froh! Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht! Wo warst du denn? Komm schnell mit rein - die Jungs brauchen dich dringend."
„Quatsch", sagte Nina lahm und fühlte die Tränen wieder aufsteigen. „Die Jungs hatten diesen Gig längst abgemacht, bevor sie mich kannten. Die kommen gut ohne mich aus."
„NINA!!" Sie konnte sehen, daß Mel ihr am liebsten ins Gesicht gesprungen wäre oder sie am Kragen geschüttelt hätte. „Ich weiß nicht, was zwischen euch los war, aber Andreas ist vor Sorge um dich völlig außer sich! Er hätte den Auftritt fast platzen lassen, um statt dessen zusammen mit deinen Eltern nach dir zu suchen!"
„Er hat den Auftritt aber NICHT platzen lassen", sagte Nina starrsinnig, „und er wird schon wissen, warum."
„Ja!" schrie Melanie. „Er spielt wirklich nur deswegen heute abend da oben auf der Bühne, weil Michi und ich ihm in die Hand versprochen haben, daß WIR inzwischen nach dir suchen!"
Nina konnte nicht glauben, was sie hörte. Andreas hatte nach ihr suchen wollen? Doch wohl nur, um ihr ins Gesicht zu spucken, oder? Aber was war das gerade - er hatte sich Sorgen um sie gemacht?
„Mel", sagte sie mit zitternder Stimme, „hat Andreas dir nicht erzählt, was er heute mit der Post bekommen hat?"
„Wovon sprichst du?" fragte Melanie ungeduldig. „Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, worum es geht, aber du gehst gefälligst JETZT SOFORT da hinein und schnappst dir das Gesangsmikrofon!!"
Nina fühlte eine winzig kleine Hoffnung in sich aufsteigen. Wie in Trance ließ sie sich von ihrer Freundin in Richtung Eingang schieben. „Halt!" rief sie plötzlich. „Ich kann doch in diesen Klamotten nicht..."
„Ach, der Superstar reist ohne Garderobe!" lachte Melanie laut auf. „Nina, was meinst du denn, was ich vorhin mit deiner Mutter zusammen gemacht habe? Eine riesige Plastiktüte mit bühnenreifem Outfit liegt im Hinterzimmer des Rizz-Chefs, fast dein halber Kleiderschrank, wenn du mich fragst. Vergiß die Schminke. Aber eine Haarbürste findest du schon dabei."
Sie gab Nina einen letzten Schubs, am Türsteher vorbei. Während Nina zu ihrer Tüte eilte, hörte sie Mel noch rufen: „Ich sag jetzt deinen Eltern, daß ich dich gefunden habe!"
„Danke, Mel!" rief Nina ihr über den Lärm hinweg zu. Sie war so gerührt, daß sie fast schon wieder geheult hätte, aber jetzt war das Wichtigste, schnell zu Andreas zu gelangen. Sie konnte ihn mit Ritchie zusammen singen hören: irgendwas von Bruce Springsteen.
Chris, der Geschäftsführer des Rizz, ließ sie in sein Büro, wo sie sich in fliegender Eile umzog: schwarze Jeans, schwarze Stiefel und ein verwegenes Glitzertop. In diesem Augenblick begann im Saal das rockige Intro zu Summer of ‘69 von Bryan Adams.
Unter Einsatz beider Ellbogen drängelte sie sich durch die Menge der Zuschauer. Jetzt war sie in Sichtweite der Bühne. Noch fünfzehn Meter. Noch zehn. Fünf.
Andreas stand hinter seinem Keyboard, hämmerte in die Tasten und sah sie nicht, denn er sang mit geschlossenen Augen. Dann erkannte sie, warum er nicht ins Publikum schaute: Kalle stand direkt vor dem Bühnenrand, schwankte unbeholfen im Rhythmus der Musik und grinste überlegen zu Andreas hinauf.
Der Song endete. Applaus, begeisterte Pfiffe und Johlen brandeten auf. Nina versuchte sich zur Bühnentreppe durchzuzwängen. „Andreas!" rief sie, aber nicht einmal sie selbst konnte in dem Getöse ihre Stimme hören.
Erst als sie schon fast am Fuß des Treppchens stand, erspähte der Bassist Lutz sie in der Menge. Er machte Andreas aufgeregte Zeichen, bis der in ihre Richtung schaute und ungläubig mitten in der Ansage des nächsten Songs stockte.
Sie winkte ihm zaghaft zu. Er lächelte zurück. Wie froh er jetzt aussah!
„Ladies and Gentlemen", sagte er dann sehr förmlich ins Mikro. „Ab heute treten wir mit neuer weiblicher Verstärkung auf, und die ist gerade eingetroffen. Bis sie den abenteuerlichen Weg auf die Bühne geschafft hat, möchte ich sie mit einem ganz besonderen Song begrüßen."
Ritchie, George und Lutz sahen ihn fragend an. Er spielte einige Töne auf dem Keyboard an und sie wußten Bescheid.
Es wurde still im Saal, als Ritchie seiner Gitarre leise Töne entlockte. Dann setzte Andreas mit dem sehnsüchtigen Sologesang ein, immer in ihre Richtung blickend. Nina kannte den Song, eine sehr romantische Ballade von Richard Marx. Wie kam Andreas jetzt auf das Stück? Fassungslos horchte sie auf den Text. Now and forever I will be your man. Kein Zweifel, Andreas sang diese Worte für sie. Jetzt und für alle Zeiten... Seine fantastische Stimme machte das Lied unglaublich intensiv. Er glaubte an jedes Wort, das er sang, und seine Gefühle gingen den Leuten unmittelbar unter die Haut. Als er zu Beginn der zweiten Strophe aus seinem Keyboard auch noch einen weichen Orchesterklang hervorzauberte, klickten überall im Publikum die Feuerzeuge an, ein Meer von kleinen Flämmchen wogte hin und her, und Nina sah, daß einige Zuhörer Tränen in den Augen hatten.
Nach diesem Song schäumte der Applaus geradezu über, und Nina stürmte endlich auf die Bühne. Ich habe gar kein Lampenfieber, wunderte sie sich, man sollte wahrscheinlich immer in Extremsituationen mit dem Auftreten anfangen. Sie ging geradewegs auf Andreas zu. „Danke für diese Begrüßung", sagte sie zu ihm. Er gab ihr schnell einen Kuß. Der Applaus schwoll weiter an. „Zugabe! Zugabe!" Sie taten den Leuten den Gefallen und küßten sich noch einmal. Die Stimmung im Saal stieg weiter, man konnte es deutlich hören.
Andreas begann mit dem Stück, das sie als erstes mit ihm einstudiert hatte: Don’t speak von der Gruppe No Doubt. Als Ninas Einsatz kam, trat sie mit dem Mikrofon ganz selbstverständlich an den Bühnenrand und sang unbefangen in das riesige, dankbare Publikum hinein. Sie fühlte sich vom ersten Takt an völlig in ihrem Element.
Irgendwo in diesem Song fiel ihr etwas ein - sie suchte die erste Reihe des Publikums nach Kalle ab. Er war gerade dabei, torkelnd, fluchend und lallend den Weg nach draußen zu suchen. Sie war sich ganz sicher, daß er ihr nie wieder zu nahe kommen würde.
Ciao, Baby, dachte sie hinter ihm her.
Der Saal lag still und dunkel vor ihnen; das Publikum war längst nach Hause oder zum mitternächtlichen Kneipenbummel gegangen. Auch der Rest der Band war schon mit dem VW-Bus abgefahren. Nina und Andreas saßen auf dem Bühnenrand und teilten sich die letzten Schlucke aus einer Sektflasche, die Ritchie spendiert hatte. Neben Nina lag die riesige Klamottentüte, die Mel und Mama für sie gepackt hatten.
„Mach das nie wieder, bitte," sagte Andreas. „Geh nie wieder einfach weg. Laß uns immer über alles reden. Wir können das, glaub mir. Wir beide zusammen können alles, was wir wollen."
Das gleiche Gefühl hatte sie in diesem Moment auch. Sie sah ihn an und nickte. „Aber nach allem, was ich von Kalle gewöhnt war, konnte ich mir einfach nicht vorstellen, daß du mich nach solchen Bildern jemals wieder anschaust", sagte sie.
Er schüttelte den Kopf. „Diese Aufnahmen weiterzugeben, war eine ausgemachte Sauerei von Kalle", sagte er. „Als ich sah, was da in dem Umschlag steckte, hatte ich eine Riesenwut, das kann ich dir sagen... Aber doch auf ihn! Nicht auf dich!" Er sah ihr tief in die Augen. „Ich weiß doch, daß diese Fotos mitsamt dem Fotografen für dich Vergangenheit sind. Also sind sie es für mich auch. Ich habe sie sofort verbrannt."
„Sofort?" fragte sie. „Du hast sie dir nicht einmal angesehen?"
„Na jaaaa..." sagte er in gespielter Zerknirschung, „ich mußte natürlich erst einmal herausbekommen, was..."
Ninas prallgefüllte, weiche Textiltüte landete auf seinem Kopf. Andreas ließ sich auf die Bühnenbretter zurückfallen, mimte einen Knockout, und als sie sich über ihn beugte, zog er sie zu sich herunter.
„Ich weiß ganz ohne solche Bilder, daß ich seit heute eine wunderbare Freundin habe", sagte er und küßte sie.
„Now and forever", sagte sie später verträumt in die Stille des dunklen Raums hinein. „Du, Andreas..."
„Ja?"
„Glaubst du, daß es für eine junge, vielversprechende Frau mit gutem Schulabschluß eine Arbeitsmöglichkeit in Afrika gäbe - ungefähr da, wo du nach dem Zivildienst hingehst?"
Er nickte. „Da bin ich ganz sicher. Ich habe mich nämlich schon längst beim zuständigen Bundesministerium danach erkundigt. Du könntest zum Beispiel... Hey, Moment, du könntest..."
Ein heißer, leidenschaftlicher Kuß hinderte ihn am Weitersprechen.
„Andreas?"
„Ja?"
„Kommst du mit zu mir? Jetzt, auf der Stelle?"
Er überlegte keinen Augenblick.
„Klar", sagte er. „Laß uns gehen."
© Gerhard Snitjer 1997
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